Alfetta GTV 2000

Mein zweiter Alfa. Nach meinem 166er sollt es ein alter, ein echter Alfa Romeo werden. Ein GTV6 muss her. Irgendwie ist aber kein brauchbares Exemplar aufzutreiben. Langsam beginne ich mich mit dem Gedanken vertraut zu machen, dass der GTV 2000 zwar 2 Zylinder weniger hat, aber irgendwie eindeutig das schönere Auto ist. Also suche ich auch dort parallel und finde ein preislich interessantes Exemplar. Schnell wird ein Besichtigungstermin ausgemacht. 2 Tage vor diesem Termin taucht plötzlich noch einer auf, deutlich teurer, liegt aber auf dem Weg, den nehmen wir noch mit. Gott sei Dank!

 

Am Besichtigungstermin sehe ich den ersten schon aus 10 m Entfernung und weiß sofort, dass der es ganz bestimmt nicht ist. Ein Müllhaufen, wie er im Buche steht, zu einem Wucherpreis. Enttäuscht geht's weiter zum Anderen, leider auch deutlich Teureren. Angekommen in der Tiefgarage, in der er steht, der Besitzer zieht das Tuch herunter und ich staune nur. Das mittlerweile angeschaffte Endoskop wird in alle möglichen Öffnungen gesteckt, begleitet von grinsenden Blicken des Besitzers ("Sie können ruhig suchen, Sie finden nichts!"). Das Einzige, das ich finde, ist ein nachgeschweißter Kotflügel rechts, hier kann man mal später etwas nacharbeiten, sonst steht die Karosse hervorragend da, kein Rost, nichts Weiteres geschweißt.

 

Der Besitzer, ein Italiener, hatte den Wagen auf eigener Achse aus Italien überführt, nachdem er in Deutschland vergeblich ein brauchbares Exemplar gesucht hatte. Nun hatte er noch eine Alfetta Turbodelta entdeckt, die es ihm noch mehr angetan hatte, also musste diese Alfetta wieder weg. Ich habe nicht lange überlegt, der Preis war akzeptabel, 3 Tage später wurde sie geholt.

 

Eine inoffizielle TÜV-Vorführung später wusste ich, dass ich nur Kleinigkeiten machen musste: Neue Reifen und Mittellager. Einige weitere Kleinigkeiten wurden noch gemacht (z. B. verfiel ich auf die glorreiche Idee, mit nur rudimentären Schrauberkenntnissen mal eben die Radlager hinten tauschen zu müssen), dann H-Kennzeichen und Gas geben. Letzteres nicht immer zur Freude der hinter mir Fahrenden, die Karre bläute immer mehr, der Ölverbrauch betrug am Ende 1 l auf 500 km, also musste der Motor raus. Und wenn man schon mal dabei ist... Komplette Motorüberholung mit einigen zeitgenössischen Veränderungen, die nicht zum Nachteil sein werden. Wie sagte mein Motorenbauer so schön: Danach willst Du keine GTV 6 mehr haben. Ich glaube ihm das jetzt mal. Im Frühjahr soll er laufen...